Frauenfeste als Initiationsritual

The Flying Lesbians spielten zum Tanz der freien Verhältnisse

Erstveröffentlichung:
Rentmeister, Cillie: Frauenfeste als Initiationsritual, in: Heinrich Böll Stiftung, Feministisches Institut (Hrsg.): Wie weit flog die Tomate? Eine 68erinnen-Gala der Reflexion, Berlin 1999.

“FLYING LESBIANS. Stamm von, wie ihr Name schon sagt, fahrenden Liebesgefährtinnen. Die Flying Lesbians kommen aus Germanien und haben überall Liebesgefährtinnen. Als Sängerinnen und Musikantinnen verdanken sie ihren Ruhm der Tatsache, daß sie in der Raserei, die die Gloriose Zeit einläutete, erste Gruppe von fahrenden Lesbierinnen waren.” (Wittig/Zeig, Lesbische Völker, Ein Wörterbuch, Paris 1976, München 1981)

zum ersten mal – berlin 1974
musikszene vor 1974
die frauenbewegung tanzt
stimme der bewegung
hexenmusik oder “bastardmusik”?
der “kleine unterschied”
der blick der ethnologin
das fest als “coming-out-party”
einige jahre später

Zum ersten Mal – in Berlin 1974

Die Flying Lesbians wurden tatsächlich in rasendem Tempo zu fahrenden Lesbierinnen.
Welche andere Rockband hat sich schon über Nacht gebildet, zweimal geprobt und dann vor 2000 Personen gespielt? Und drei Monate später schon vor 30.000 im Ausland?

Was mußte dazu geschehen sein?
Berlin, April 1974. In Berlin ist ein Frauenzentrum seit einigen Monaten neu gegründet und benötigt dringend Geld; Alice Schwarzers TV-Beitrag in “Panorama” über eine schonende Abtreibungsmethode wird vor der Sendung abgesetzt; man kommt auf die Idee, daß ein großes Frauenfest das Geld einbringen könnte (nach dem Vorbild der linken Festivals, wie “Laßt 1000 Gitarren knarren!” der Berliner Rockfront), und daß man den Panoramabeitrag auf dem Fest den Frauen zeigen könnte. Last but not least: Die eigentlich gebuchte englische Frauenmusikgruppe sagt in letzter Minute ab.

So ergibt eine Premiere die andere: Das erste Frauenkalenderkollektiv veranstaltet für das erste Frauenzentrum in der Kreuzberger Hornstraße die erste “Rockfete im Rock”, das erste große öffentliche Frauenfest in der Alten TU-Mensa. Die Frauen tanzen zum ersten Mal zur Musik der ersten deutschen Frauenrockband in den 1. Mai 1974.

Kleber für 1. Rockfete im Rock
Alte Mensa der TU Berlin – Rockfete im Rock 1974. Plakat/Aufkleber

Die Band aus sieben Berlinerinnen nennt sich bald “Flying Lesbians”, und bleibt drei Jahre lang die Stimme und die “Stimmungsband” der “amazonischen Zeit” der Frauenbewegung: der radikalen, bewegten, euphorischen Gründerinnenzeit.
Aus dieser Zeit sollen nicht nur die “großen Themen” im Gedächtnis bleiben, nicht nur Demos und Projekte, nicht nur “218” und “Männergewalt”:
Ich möchte den Blick auf die groovende, die hedonistische Seite der Frauenbewegung lenken: Die Rhythmen und Rituale der Frauenbewegung, die tanzenden Kongresse, die Megaparties mit – auch in kleineren Städten – oft mehr als 1000 Frauen; wie wir – alle Beteiligten – durch (Rock-)Musik die Verhältnisse zum Tanzen und uns in Bewegung und außer Atem brachten(1). Denn die Frauenmusik, die Festkultur – auch dies sind Leistungen der Frauenbewegung und Teile des rebellischen Gesamtkunstwerkes, zu dem viele Frauen damals ihr Leben machten.

pfeil nach oben

…dann sollen sie meinen Hintern haben!” Musikszene vor 1974

Was war los in der Musikszene vor der ersten deutschen Frauenrockband, vor dem ersten Frauenfest? Um den Unterschied zu verstehen, eine kurze Rückblende auf 1974: Selbst in den soeben gegründeten, frischgestrichenen Frauenzentren wurde auf den Parties zum Cock Rock der Stones getanzt, vielleicht sogar zu “I put you under my thumb”, oder zu “Midnight Rambler”, wo sie einen Vergewaltiger besingen(2).

Im deutschen Musikgeschäft waren Rock-Frauen nicht in Sicht – jedenfalls nicht als Musikerinnen. Für die sogenannten “Rockladies” oder “Rockmiezen” gab es praktisch nur die Rolle der Sängerin. Frauen sollten gesehen, nicht gehört werden – und sich freimachen, nicht sich befreien. Wenige Wochen nach der ersten Berliner “Rockfete im Rock” präsentiert die BZ/Berliner Zeitung die Ladybirds aus Dänemark mit der Bildunterschrift: “Vier Mädchen sind so frei, sich freizumachen – Heiße Rhythmen von kühlen Mädchen.”

ladybirds

“Vier Mädchen sind so frei, sich freizumachen …Heiße Rhythmen von kühlen Mädchen – die Ladybirds aus Dänemark.” BZ/Berliner Zeitung, 13.6.74

Selbst Schlagersängerinnen verkauften sich schlecht, denn die meist weiblichen Käuferinnen wollten Männer hören(3). Joy Fleming mit der großen Soul-Stimme wurde als “singende Hausfrau” bespöttelt.
Tina Turner trat noch mit Ike auf, ihrem prügelnden Ehemann, und hatte gerade gesagt: “Wenn mein Hintern die Leute dazu bringt, meiner Stimme zuzuhören – dann sollen sie meinen Hintern haben.”

Aus Liverpool hatte es mit den Liverbirds einen Hoffungsschimmer gegeben. Die waren 1963 zu John Lennon im Cavern-Club in die Garderobe gegangen und sagten: “Wir fangen auch ne Band an!”. John Lennon sagte: “Ja? Alles Mädchen? Na, macht mal – das wird bestimmt nie was!”(4) Die Liverbirds hatten mit ihrer geradlinigen Musik Erfolg, vor allem in Deutschland, – fünf Jahre lang bis 1968.

ladybirds

Liverbirds

pfeil nach oben

Die Frauenbewegung tanzt

“frauen kommt her wir tun uns zusammen
gemeinsam sind wir stark!
solang du allein, wirst du getreten
solang du allein, kannst du dich nicht wehren
solang du allein, mußt du dich fügen
tag und nacht…
…frauen werden autonom, frauen schwimmen gegen den strom,
frauen bringen frauen viel, zwischen frauen ist ein ganz
spezifisches gefühl”
Flying Lesbians

Ab 1974 vergewisserten sich die bewegten Frauen der neuen Stärke und Gemeinsamkeit nicht nur auf Demos, sondern auch im Frauenfest. Es bestätigte die neue “frauenidentifizierte” Identität durch Tanz, Musik, Essen, Trinken, Lust, in wilder Mischung mit politischen und kulturellen Darbietungen, und gelang machmal zum Gesamtkunstwerk(5). Mit ethnologischem Blick würde ich es als selbstgeschaffenes Initiations-Ritual bezeichnen – aber auf diese Bedeutung komme ich später zurück.

Frauen sprachen sich alle Stärken der Welt zu, trauten sich alles zu, waren neugierig und bereit, (fast) alles zu lernen. Das galt auch für die “eigene Musik”:
So konnten wir – M.S. und ich – ziemlich unbefangen für das erste Frauenfest über Nacht eine 5-Frauen-Band zusammentrommeln. Alle fünf hatten nur ein paar Vorerfahrungen in der Amateur-Musik-Szene(6) , besaßen keine Musik-Anlage, keine verstärkten Instrumente – bekamen aber solidarische Hilfe von Männerbands: Ton-Steine-Scherben stellten das Schlagzeug, Udo Arndt und Os Mundi die PA – Anlage, Verstärker, Mischpult – und Instrumente.
In einem SFB-Feature von Cristina Perincioli erinnern sich die Flying Lesbians 1976:

“…Eine Anlage, die aussah, als ob Chicago spielt! Eine Riesenanlage, keine Ahnung von Technik, kaum Ahnung von Musik und Gesang, noch ein paar selbstgefertigte Texte in der Tasche…. Einen Tag vorher konnten wir nochmal proben, und am nächsten Tag ging das Fest los. Und das war ganz toll. Aber es war eben auch deswegen so toll, weil die Frauen so toll waren, die auf dem Fest waren. Die wußten genau, wir sind da das erste Mal, … haben getanzt wie die Irren auf alles was irgendwie tanzbar war!… Am Mischpult hatten wir auch schon zwei Frauen sitzen…die hatten alle Regler festgeklebt (Lacher). Das hatten die Männer vorher eingestellt, und die waren mit Tesa festgeklebt, die Regler! Aber einer nach dem anderen wurde dann gelöst!!!…(Lacher)”(7)

festbuehne Erste Rockfete im Rock, TU Mensa 1974 Foto: Cristina Perincioli

Auf dem Fest trug eine Welle der Euphorie die Flying Lesbians (FL) über alle schrägen Töne. Dieselbe Welle trug sie in den folgenden drei Jahren durch viele Städte West-Deutschlands und ins Ausland, und die FL spielten in den drei folgenden Jahren auf mehr als 50 Festen und Festivals. Jahrelange “Kellerphasen” – in Westberlin spielten damals etwa 1000 Bands in eierpappengedämmten Übungsräumen in feuchten Kellern und übten oft jahrelang bis zur ersten Auftrittsmöglichkeit -, blieben den Flying Lesbians erspart. (Wir kamen eher zu wenig hinunter zum Üben.)

Aber nicht nur die Vielzahl der Feste, sondern auch ihre Größe ist erstaunlich: Es kamen meist zwischen 1000 – dies auch In kleineren Städten, wie Heidelberg – und 2000 Frauen zusammen.

2.Rockfete

Im Sommer 1974 spielten wir auf dem “Kvindefestival” in Kopenhagen, zu dem sich 30.000 TeilnehmerInnen – Frauen, Männer, Kinder – einfanden. Die Däninnen zeigten sich dort als Avantgarde des pragmatischen, handlungsorientierten europäischen Feminismus und bewiesen mit dem Großereignis, welche beeindruckende Öffentlichkeitswirkung sie bereits erzielen konnten.

festbuehne
Kvindefestival (Frauenfestival) Kopenhagen 1974.
Foto: Cristina Perincioli

pfeil nach oben

Die Flying Lesbians als “Stimme der Bewegung”

Die Flying Lesbians funktionierten nach denselben Prinzipien wie andere Frauengruppen auch, sie wollten ein Kollektiv sein, egalitär, alle sollten alles machen; alle sollten die Musiktechnik beherrschen, die Anlagen schleppen, die Kabel löten, die LKW´s mit den Anlagen selber durch die Lande fahren, vor dem Fest selber aufbauen, hinterher – meist weit nach Mitternacht – abbauen, und am nächsten Morgen weiterchauffieren zum nächsten Gig. Das gehörte zur Befreiung von männlichen Hilfestellungen. Und: Alle sollten improvisieren, texten und komponieren dürfen, und folgerichtig “verschmolzen” alle auch urheberinnenrechtlich in dem Pseudonym “Emily Pankhurst”.
(Kreativzentrum war unter anderem die Badewanne in der Frauenwohngemeinschaft Cosimaplatz.) Immerhin haben fünf Frauen Texte eingebracht, und vier auch solo gesungen.

LP cover Doppelaxt
Lesbians-LP Cover Doppelaxt-Motiv

pfeil nach oben

Hexenmusik oder “Bastardmusik”?

In der US-amerikanischen feministischen Zeitschrift “Off our Backs” schreibt Miriam Frank 1977:

“Flying Lesbians ist wunderbare deutsche Frauenmusik… Die Flying Lesbians sind die deutsche Frauenbewegung, ausgedrückt in Musik. Jeder Song reflektiert eine wichtige Idee, Kritik oder Problem, das gerade in den Frauenzentren oder Projektkollektiven abgehandelt wird, oder über das in den Kneipen gesprochen wird… “(8)

Wir spielten viel auf Rock´n Roll Basis, nach dem Bluesschema, Balladen oder Boogie. Frei nach Meri Franco Lao, der italienischen Musiktheoretikerin, würde man unsere Musik vielleicht als “Bastardmusik” und Travestie bezeichnen: Männliche Musik verkleidet im neuen weiblichen Gewand. Wir suchten nicht nach weiblichen Wurzeln in der Rockmusik, fanden Moll nicht weiblich und Dur nicht männlich, – wir wollten elektrisch verstärkte Musik machen, tanzbare Rockmusik auf Festen und keine “Hexenmusik” mit Schellenklappern. Mich als Keyboarderin z.B. interessierten die neu aufkommenden elektronischen Instrumente, deren neue Sounds und Möglichkeiten brennend, und so setzte ich auf der LP von 1975 auch schon einen analogen Synthesizer ein.

“Die eigene Musik” war sicher nicht die Stärke unserer Amateurband, und auch nicht Hauptanliegen. Wir verstanden uns immer selbst – mit leicht ironischem Unterton – als “Stimmungsband”.

Es gab andererseits Kritiken, die auch musikalische Ideen im einzelnen würdigten ; einen wichtigen stilistischen Unterschied findet Miriam Frank in “Off our backs”:

“Die blatantly lesbischen Songs der Flying Lesbians sind gewiß verschieden von der kuscheligen Süßlichkeit lesbischer Musik in den letzten Jahren in den USA. Sie sind erfrischend aggressiv und kontrovers…”(9)

pfeil nach oben

Der “kleine Unterschied”

Wir waren frei von männlicher Watt-Gigantomanie und errichteten auf der Bühne keine “phallokratischen Powertürme”. Das hatte zugegebenermaßen auch praktische Gründe – wir wollten keine Roadies, sondern schleppten immer selber die Anlage.
Nicht frei waren wir von den heißen Wünschen, auch die berühmten Instrumente mit den magischen Namen zu spielen und haben sie uns so schnell wie möglich erfüllt: die Stratocaster, den Twin Reverb, die Wurlitzer, das Rhodes Piano mit dem Glockenklang… (dem mitten im Fest garantiert eines der Hämmerchen brach, das dann festöffentlich herausoperiert und das E-piano neu gestimmt werden mußte).

Das Eigene: die Texte
In den Texten waren wir freier und “eigener” als in der Musik. Wir texteten meist auf deutsch – damals in der Rockmusik durchaus noch nicht üblich. Die Themen kamen aus unserer eigenen und der gesamten aktuellen, frauenbewegten Erfahrungswelt. Der Song “Battered Wife”

“…entstand dadurch, daß Cristina (Perincioli) nach England gefahren ist und diese Häuser der geschlagenen Ehefrauen, der Battered Wives gesehen hat. Da fing das erst an, in unserem Bewußtsein ein Begriff zu werden, was das heißt, >mißhandelte Ehefrauen<. Da haben wir uns Zeitungen geschnappt und geguckt und gesehen, da steht: Ehemann übergießt seine Frau mit Benzin und steckt sie in Brand, Ehemann überrollt seine Frau mit dem Auto – Frauen, die versuchen sich zu trennen, sich zu scheiden… und normalerweise sieht sich die Polizei außerstande, die Frauen da rauszuholen… Tierschutzvereine gibt’s, aber für geschundene Egefrauen gibt’s nichts… Fazit; wie so oft, – und in England eben auch -, es passiert nichts, wenn die Frauen nicht anfangen, die Sache in die Hand zu nehmen…” (C.R. in einem Feature von C.Perincioli, SFB 1976)

M.S. wirkte gerade an der “Erfindung” der deutschen Mädchen- und der Prostituiertenarbeit mit, und ihre Frauen-WG am Berliner Cosimaplatz bot immer wieder von Heimunterbringung bedrohten Kindern Zuflucht: So kam “Trebermädchen” zustande. Beim Song “Arbeitslos” haben wir fast wortwörtlich das Titelblatt der BZ (Berliner Zeitung) abgesungen: “Ich bin seit heute arbeitslos. Zwei Berliner Firmen sind über Nacht zusammengebrochen: Eine Schokoladenfabrik und eine Baufirma…”

 

arbeitslos
“Ich bin seit heute arbeitslos” BZ-Titelblatt (Berliner Zeitung vom 1.12.1973)

Beliebter Kunstgriff war – wie schon bei der ersten Frauenplatte “Von heute an gibts mein Programm” – die Verfremdung vorhandener, bekannter Texte, zum Beispiel unser freundlich ironischer Song über “die Bisexualität”: “Ab und zu hin und wieder muß ein Abend mit Frauen, ein Abend mit Frauen einfach sein…”
Dazu ein Brief von G. T. aus Heidelberg, 15.8.77:

“Eure Platte höre ich sehr gern, um so erboster war ich, als ich neulich das Lied von der >Bisexualität< etwas verändert auf einer anderen Platte wiederfand. Dort heißt es:
Ab und zu – hin und wieder – und ganz allgemein – muß ein Abend mit Willy, ein Abend mit Willy einfach sein. Die Melodie ist ganz wenig verändert. Ich schreibe Euch das, weil es mich einfach ärgert, wenn ein Abend mit Frauen einfach zu einem Abend mit Willy wird…”

Natürlich war der Abend mit Willy das Original, und wir hatten seinen Erfinder ganz korrekt um Adaptions-Erlaubnis gefragt und zahlten GEMA (Urhebergebühren) für die “Verfremdung”.

Das “Freie und Eigene” bestimmte auch die Plattenproduktion, – eine echte “Indie”-Produktion, ermöglicht durch Darlehen vieler einzelner wagemutiger und solidarischer Frauen und des “Frauenkalender-Kollektivs”, und finanziell durchaus eine Erfolgsgeschichte: 15.000 verkaufte LP´s waren für damals und für eine Indie-Produktion außerordentlich und selbst im Vergleich zu kommerziellen Produktionen eine stolze Zahl.

pfeil nach oben

Das Frauenfest als Initiationsritual? Der Blick der Ethnologin

gewalttribunal
Plakat zum Tribunal und Fest “Gewalt gegen Frauen”, Berlin 1976

Eine Ethnologin würde das Frauenfest der siebziger Jahre als ein Übergangsritual beschreiben, – genauer gesagt: als wichtiges Initiationsritual.
Was ist ein Initiationsritual? Rituale schaffen und bestätigen Identität, und haben gruppenbindenden und gruppenbestätigenden Charakter; Initiationsrituale begleiten und gestalten die “Krise” beim Übergang in eine neue Identität, in eine neue Gruppe, einen neuen Status.
Die Wandlung, die man in einem Initiationsritual erfährt, gliedert sich gemäß der klassischen Theorie von Arnold VanGennep in drei Phasen:
1. Loslösung – 2. Schwellenzustand – 3. Inkorporation/ Eingliederung.(10)
Diese drei Phasen entdeckt die Ethnologin auch im Frauenfest.

1. Phase Loslösung
Die Etikettierung “Nur für Frauen!” hatte eine im positiven Sinn provozierende Wirkung. Frauen lösten sich aus der Männer- und “gemischten” Welt und betraten einen Raum nur für Frauen. Es kamen viele, die ein Frauenzentrum nicht ohne weiteres betreten hätten. Heterosexuelle Frauen hatten einen Grund – oder einen Vorwand -, ohne (ihre) Männer auf eine Party zu gehen.
Die Einladung des Frauenzentrums spielte auf diese Freiheit an:
“Wir wissen auch aus den gemachten Erfahrungen, daß unser Verhalten freier ist, wenn Männer nicht dabei sind. Darum, Frauen, kommt an diesem Abend allein. (Wenn ER euch wirklich mag, dann hat er Verständnis dafür.)”

2. Phase Schwellenzustand
Im engeren Sinne markierte das Betreten des Festsaales den Schwellenzustand, der Weg über die Schwelle, die 50 oder 100 Meter von der Kasse bis in den Saal.
Im übertragenen Sinn konnte dieser Zustand natürlich auch anhalten, wenn ambivalente Gefühle auftraten. Bei Neulingen mochte sich zuerst eine gewisse Orientierungslosigkeit einstellen, Irritationen, und Aufregung: Heteras fanden sich mit Lesben konfrontiert, viele Möglichkeiten lagen in der Luft, aber auch leise Ängste, aufgeregte Neugier.

3. Phase Inkorporation, Eingliederung
Im Verlauf des Festes fand die Aufnahme, die Eingliederung in das große “Frauen gemeinsam sind stark!” statt, in den Einklang der Feiernden, in die “communitas”, in die Frauenbewegung. Die Konflikte, die es in den Gruppen gab, blieben an diesen Abenden vor der Saaltür.
Neue Frauen wurden integriert; die “Programmischung” trug bei, daß jede etwas für sich fand. Der SPIEGEL schrieb:

“…die Abwesenheit von Spruchbändern und Agitation, von >Linie<, hatte auch ihr Gutes. So kam man zu Wort und konnte das eigene Wort verstehen. Überall gab es Quatschgruppen, in denen Frauen mit seltener Offenheit über Sexualität und die Folgen sprachen.
Verschüchterte gingen aus sich heraus, Betrunkene, Aggressive gab es kaum… Da wurde zusammen- und auseinandergetanzt, da gab es Klamottentausch und Informationsstände und einen enormen Apparat für die Musikverstärkung. Eine improvisierte Frauen-Rockband aus Berlin zog ein paar respektabel harte Nummern ab…. In der Bar nebenan lief immer wieder der im Fernsehen abgesetzte >Panorama<-Beitrag zum Paragrafen 218. Wegen dieses Films, der einen Schwangerschaftsabbruch nach der schonenden >Absaugmethode< zeigt …hatten sich so manche überhaupt auf das Frauenfest getraut….”(11)

Für manch eine ereignete sich auf diesem und den folgenden Festen auch ein Übergang in lesbische, bisexuelle Erfahrungen.

“Die Barrieren waren weg, die es vorher bei Diskussionen im Frauenzentrum gegeben hatte!” (Roswitha Burgard, Mitveranstalterin 1974)
“Das war der Tango zwischen Heteras und Lesben!” – und es war “…Rhythmus und Krach! Raus aus dem Schweigen!” (M.S., FL)

Es war auch körperlich “der Tanz der freien Verhältnisse”:

“Es entstand Adrenalin hoch drei, eine explosive Mischung… Es war eine aufgeheizte, sehr erotische Atmosphäre! Es knisterte… Zu fortgeschrittener Stunde zogen sich viele Frauen aus, tanzten halbnackt. Sich Ausziehen war möglich! Ein Ausdruck von Körper und Freiheit, weil man nicht angegafft wurde, weil man frei von Voyeuren war.” (Monika Mengel, FL)

Tu von oben auf buehne
1.Rockfete im Rock, Berlin TU Mensa 1974. Foto: Cristina Perincioli

 

Entgrenzung
Nach der Kulturanthropologin Ina-Maria Greverus sind “echte Rituale” durch Entgrenzungsvorgänge gekennzeichnet.(12)
Tatsächlich lösten sich auf den Frauenfesten die Grenzen zwischen Zuschauerinnen und Darstellerinnen, Publikum und Bühne zeitweise auf; zumal wenn – allerdings nur bei den ersten Festen, später machten wir uns doch Sorgen um die Instrumente – zu fortgeschrittenerer Stunde Frauen in Scharen auf die Bühne strömten, um mitzutrommeln, um eigene Songs zu singen. Jede durfte ans Mikro und an die Tasten. Im Saal wurde auf allen denkbaren Gegenständen mitgetrommelt.
Dazu erinnert sich M.S.: “Die Grenzen zwischen dem Publikum und uns waren aufgehoben. Das war für uns die Bestätigung, daß wir von der Menge aufgenommen waren.” Auf einem späteren Fest und mit einer anderen Band erlebte sie, wie die Festteilnehmerinnen auf Flaschen und Gläser wie in Trance eintrommelten, bis alles zerborsten war und sie am Ende glücklich in einem Saal saßen, der völlig mit Scherben übersät war.

Die Größe der Feste, die Masse, die Tatsache als solche, daß ein- oder zweitausend Frauen zusammenkamen, trug mit zu ihrer identitätsbestätigenden Funktion bei. Die Beteiligten schauten in diesen Spiegel und sahen: “Wir sind Frauen, wir sind viele…”

Weitere Ritualbausteine
Auch das “Zubehör” eines klassischen Übergangsrituals läßt sich ausmachen:

  • die sogenannten “Paraphernalia”: Transparente, Wandzeitungen, Büchertische mit Raubdrucken und selbstverlegten Eigenproduktionen;
  • gemeinsame Symbole und Gesten: Fahnen und Plakate mit Frauenfäuste, gesprengte Frauenzeichen, Lesbenzeichen, Doppelaxt usw.; die Symbole und Gesten werden getanzt, und auch auf Fahnen, Plakaten, Graffitis, Schmuck, Kuchenform – in allen denkbaren Materialien sicht- und hörbar gemacht;
  • Rauschmittel: Bier, Wein und andere Rauschmittel;
  • Rhythmen, Tanz und Texte: Die Flying Lesbians fungierten als Rock-Schamaninnen und Initiations-Patinnen, die die “Heiligen Texte” – die Parolen der Frauenbewegung – als Vorsängerinnen rezitierten; die Tanzenden entwickelten freie Formen und Bewegungsmuster, einzeln, in Paaren, in sich immer neu zusammensetzenden Gruppen, im Kreis, in spontaner Kettenbildung durch den ganzen Saal.

Die Fremdheit nach dem Fest: Zurück in der Männerwelt
Sophie von Behr beschreibt in ihrem SPIEGEL-Artikel “Das große Weiche dominierte – über das erste öffentliche Frauenfest in West-Berlin” die Gefühle am Ende des Festes, die Rückkehr in eine Welt, die sie als “normal empfindende Frau” nun plötzlich als Männerwelt wahrnimmt:

“Auf Dauer laufen Feste ohne Männer sicher nicht. Und doch: Wenn man als normal empfindende Frau morgens um drei durch ausgestorbene Großstadtstraßen nach Hause fährt, ist die Welt noch in Ordnung. Sie ist selbst zu dieser Nachtzeit auf penetrante Weise von Männern bestimmt und gemacht und daher plötzlich fremd.”(13)

Für Männer: Provokation
Männer tauchten auf Frauenfesten in verschiedenen “Gestalten” auf, in der Realität und im Spiegel der Presse. Hausmeister fanden immer einen Grund für einen Inspektionsgang und tauchten wie ein Running Gag vorhersagbar auf; daneben gab es die Feuerwehrleute, den Koch, den Heidelberger Schloßverwalter…
Der von radikalen Feministinnen “angemachte Mann” wurde zum Typus, und kaum ein Pressebericht mochte auf ihn verzichten.(14)
Die Mischung aus gleichzeitig politisch agierender und sich dann noch miteinander amüsierender feministischer “Geheimbündelei” zog große Aufmerksamkeit auf sich: pikierte, indignierte, klischierte und manchmal durchaus scharfsichtige Beobachtungen und Kommentare. Die Schlagzeilen lauteten alle ähnlich:

“Emanzipationsfete – ohne Männer. Heidelbergs Frauengruppe als ‘geschlossene Gesellschaft’ im Königssaal”. (Rhein-Neckarzeitung, 21.10.76)

“1700 Emanzipierte feiern unter sich – aber ein EXPRESS Reporter war heimlich dabei: Bei Frauenfest war auch der ‘stramme Max’ tabu.”

 

 

Kölner Stadtexpress 4.10.76

Selbst in den Presseberichten über das “Erste internationale Tribunal über Verbrechen gegen Frauen” 1976 in Brüssel spiegelt sich, wie provoziert sich Journalisten – stellvertretend für das männliche Geschlecht – fühlten. Die Inhalte des Tribunals, die Verbrechen gegen Frauen in aller Welt, kamen in den Berichten erst an zweiter Stelle. Von den Kieler Nachrichten bis zum süddeutschen Teckboten stellten die meisten den Tribunal-Ausschluß der Männer und den “männerlosen Frauenball” in die Titelzeilen: “Das Feindbild ist klar: Männer – abends ein Ball”.

 

pfeil nach oben

Für Frauen: Das Fest als “Coming-Out-Party”

Auf den Frauenfesten wurde die Bedeutung des Separatismus, der “männerfreien Räume” für den “Tanz der freien Verhältnisse” sinnlich erfahrbar: ohne Gaffer tanzen, sich halbnackt ausziehen, sich betrinken ohne Gefahr, Erotik darstellen oder auch ausleben und erfahren, wie gut man sich unter Frauen amüsieren kann.

Das Frauenfest war in mehrfachem Sinn eine “Coming-Out-Party”. Der Begriff kommt ja aus den USA, steht dort für DebütantInnen, die auf einer “Coming-Out-Party” ins erwachsene gesellige Leben und “in die Gesellschaft eingeführt werden”.
Auf den Frauenfesten bildete sich sozusagen die Frauengesellschaft, die Frauenkultur. Hier begaben sich Frauen aus sehr verschiedenen Szenen zum ersten Mal in Frauen(bewegungs)kreise, Frauen aus sozialistischen Gruppen, Studentinnen, Angestellte, Künstlerinnen, auch “Parteifrauen” und Gewerkschafterinnen, und zeigten sich frauenöffentlich.
Heteras trafen auf Lesben, und umgekehrt. Lesben kamen heraus aus dem Verstecken im Sub, in der Provinz, aus der Isolierung und der Vorstellung, daß sie die einzigen weit und breit seien. “Sie konnten sich mit Selbstbewußtsein auf dem Parkett zeigen!” (M. Mengel)

Zum Befreienden, zum “Coming Out” gehörte auch unser Name – stolze Selbstbezichtigung statt anklagender Fremdbeschuldigung. Wir wollten den Begriff “Lesben” sichtbar und hörbar machen mit Vergnügen und Lust und mit spielerischem Verweis auf den Zirkus. Nebenbei war der Name auch eine bewußte Zumutung an Fest-Veranstalterinnen. Einige mußten sich überwinden, ihn gut lesbar aufs Plakat zu setzen.
Für die LP 1975 hatten wir überlegt, ob wir zum Selbstschutz Psyeudonyme verwenden sollten, entschieden aber, uns mit vollem Namen zu Outen.

“Die Flying Lesbians waren eine “Handreichung” an die Frauen, ein role model. Wir wollten ein Rollenmodell sein, mit der Methode der “Selbstbezichtigung”, einem klassischen Verfahren der Gegenkulturen, gegen die verlogene Adenauerzeit. “Ich habe abgetrieben.” Wir gaben Unterstützung beim Outen – ein pädagogischer Akt. Die Flying Lesbians fungierten als “Verstärker”. Wir waren ein verbindendes Element. Wir sagten bei den Festen z.B. unsere Namen, stellten uns als Lesben vor, und unsere Schlagzeugerin sagte dann auch immer, daß sie nicht lesbisch ist. Das war wichtig! Wir waren radikal in unseren Darstellungen, aber nicht in irgendeiner Abgrenzung von Heterofrauen!” (M.S.)


Cover der Flying Lesbians LP, Rückseite: Porträts und Namen

 

pfeil nach oben

Einige Jahre später (kein Schluß)

Nach drei Jahren ebbte die Woge, die uns getragen hatte, ab. Die Musik veränderte sich:

“…In der Musik suchte man Ausgefeilteres, Diffizileres, und Lysistrara fing an Kunstmusik zu machen, komplizierter zu werden, feinere Instrumente dazuzunehmen, Geige, Flöte,…ausgefeiltere Arrangements. Und dann war erstmal Schluß; dann kam aus der Frauenbewegung erst einmal keine Musik mehr und in der Bewegung war auch Ruhe, weil alle an bestimmten Sachen gearbeitet haben, und bei mir persönlich, was Texte betrifft, – ich konnte nicht mehr die alte Euphorie haben…”(15)

Wir hörten nach drei Jahren auf, als in der Frauenbewegung und bei uns Alltag einkehrte. Dies scheint im Nachhinein ein ähnlicher Vorgang wie bei den Liverbirds. “Musik machte in erster Linie Spaß. Die vier Liverbirds hatten nicht den Ehrgeiz, sich zu perfektionieren; als das kollektive Erlebnis ausblieb, hörten sie auf.”(16)

 


Collage: Zeitungsüberschriften vom 5.3.76 zum Internationalen Gewalttribunal in Brüssel

Wer würde behaupten, daß Instrumentalistinnen jetzt, 25 Jahre später, sich die Hälfte der aktuellen Rock- und Popmusik, der U-Musik erobert hätten? Elektronik, Ethno, Weltmusik, House, Rap, Techno – betrachtet man die Berühmten und Arrivierten, entdeckt man noch immer wenig Frauen, erzeugen sie noch lange nicht die Hälfte der Klangwelten. Was ist eine Marusha gegen die vielen männlichen DJ-Schamanen?
Dennoch: In jeder der folgenden Richtungen und Stile machten auch Musikerinnen von sich hören, von Punk bis NDW (Neue Deutsche Welle). Im Jahre 1988 z.B. gab es eine Welle von Sängerinnen und Songschreiberinnen, und sie wurden von Musikindustrie und Publikum “mit offenen Armen willkommen geheißen”.(17)
Zu Anfang seines Artikels “Wer rettet die Welt? Die Rückkehr der Songschreiberin” schreibt Johannes Paetzold im Berliner “zitty”:

“Wofür die Frauenbewegung seit Jahrzehnten kämpft, die Anerkennung in einer von Männern beherrschten Welt, das scheint seit Anfang dieses Jahres in der Musikbranche ganz einfach: Ein Heer von Songschreiberinnen drängt auf die Musikszene und spaziert sogar munter die Hitparaden hinauf…”

Tanita Tikaram – damals 18 Jahre – erklärte das so:

“Seit den Feministinnen und der Frauenbewegung können Frauen mehr Selbstvertrauen in ihre künstlerischen Fähigkeiten haben.”(18)

pfeil nach oben

 

Anmerkungen

(1) Die Erinnerungen habe ich aufgefrischt durch Lektüre von Briefen, Zuschriften an die Flying Lesbians, Verträgen zu den Gigs, Zeitungsberichte über die Feste, Plattenrezensionen und Gespräche mit M.S. und Monika Mengel von den Flying Lesbians, mit Roswitha Burgard, – wie auch M.S. einer Mitveranstalterin des ersten Berliner Frauenrockfestes – , und Cristina Perincioli, die zu unserer Gründung wichtige Impulse gab und später Rundfunksendungen mit uns machte. Die “logistischen Kenntnisse” zum ersten Frauenfest brachte M.S. ein.

(2)Es war schon vor 1974 “Frauenmusik” zu hören, auch schon die erste LP “Von heute an gibt’s mein Programm”; aber im Prinzip handelte es sich um eine Songkultur, um “Lieder zur Klampfe”. Es hatte auch schon Frauenfeste gegeben, als Abschluß von Frauen-Kongressen, und auch schon Parties in den neugegründeten Frauenzentren. Frauen tanzten zu Musik von Platten von all-male-Bands.

(3) Der STERN titelte am 12.6.1974: “Die Damen bleiben liegen” – in den Regalen der Plattengeschäfte. Selber schuld, meinte der STERN, denn:“…80 Prozent aller Schallplatten in Deutschland werden von Frauen gekauft; 80 Prozent aller verkauften Platten und Kassetten sind von Männern besungen.”

(4) Rokohl, Brigitte, Rockfrauen, Reinbek 1979, S. 22

(5) Vgl. ausführlicher dazu Rentmeister, Cillie: Frauenwelten: fern, vergangen, fremd? Die Matriarchatsdebatte in der Neuen Frauenbewegung, in: Ina-Maria Greverus (Hgin): Kulturkontakt – Kulturkonflikt, Frankfurt/M. 1988

(6) als Sängerin Monika Mengel, mit Auftritts-Erfahrungen als Blues-Sängerin in Bands; als Drummerin und Sängerin Operngesangsstudentin Swetlana, als Tastenfrau und Sängerin Cillie Rentmeister, als Bassistin M.S. mit Vorerfahrungen in Männerbands, und als Gitarristin Christel Wachowski.
Ich probte bereits seit etlichen Monaten und noch ohne großes Konzept – angeregt von Cristina Perincioli, die auch mit einem Radioaufruf die Suche unterstützte – mit einigen Frauen in den Räumen unserer Frauenkommune am Paul-Lincke-Ufer, zur Freude der Nachbarn auch bereits mit Schlagzeugerin, aber sonst unverstärkten Instrumenten.

(7) Erzählung der Flying Lesbians, O-Ton aus der Sendung “Frauenrock: Die Flying Lesbians.” von Cristina Perincioli, SFB 18.7.1976

(8) Off our backs, Sept. 1977, P. 14

(9) ebd. P. 14

(10) VanGennep, Arnold, Übergangsriten, Frankfurt/Main, New York 1986, Kap.1-3

(11) Behr, Sophie von, “Das große Weiche dominierte” – SPIEGEL Mai 1974, S.54. Der Panorama-Beitrag war von Alice Schwarzer.

(12) Greverus, Ina-Maria: Kultur und Alltagswelt, Frankfurt/M. 1978

(13) von Behr, a.a.O., S. 54

(14) Die “angemachte Festbesucherin” wurde seltener erwähnt: Sophie von Behr beschreibt im SPIEGEL Männerreaktionen zur ersten “Frauenrockfete im Rock” im Mai 1974:
“…Zwanzig Männer standen am Hauseingang herum, neugierig bis feindselig (“Ihr seid faschistisch”), und drängten auf Einlaß… Doch bis auf den älteren Hausmeister, der einmal durch den Saal ging, blieb das Fest männerfrei bis zum Ende.”

(15) C.R. in der Hörfunk-Sendung von Cristina Perincioli: “Frauenmusik – Musik der Frauenbewegung?”, SFB 1981

(16) Rokohl, a.a.O., S.34/35

(17) Paetzold, Johannes, in: stadtmagazin zitty, Heft 17/1988, S.39

(18) ebda., S.40

pfeil nach oben