Revival in Berlin 2007

17. November 2007:
Die fünf Bandmitglieder kamen aus Holland, Italien, Köln und München bei Cillie in Potsdam-Land zusammen, probten in deren Wohnzimmer und sangen abends Halb-Playback in Berlin, anlässlich der Buchvorstellung “In Bewegung bleiben – 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben” im “Festsaal Kreuzberg”.

Eine Video-Dokumentation der maldenhofproduxies von Band-Gitarristin und Sängerin Danielle de Baat.

Abschiedsbrief

Abschiedsbrief

Abschiedsbrief

Reisekiste

Preisliste74

tourkalkulation 1976

Plakate

Plakat Haelfte des Himmels

 

Plakat Tranantel

 

Plakat Muenchen
 
Plakat Basel

Intern. Tribunal zu Gewalt gegen Frauen, Brüssel 1976

Die Idee für das Tribunal zu Gewalt gegen Frauen wurde auf dem Internationalen Frauenlager im Juli 1974 in Femö geboren: Die dort versammelten autonomen Frauenbewegten misstrauten „Top-Down Schaufensterveranstaltungen“ der UN zum Internationalen Jahr der Frau 1975, und beschlossen ein autonomes internationales Großereignis aus der neuen Frauenbewegung heraus. Auf dem folgenden Organisationstreffen im August 1974 in Frankfurt schufen dann 600 Frauen die Konzeption und den organisatorischen Rahmen für ein Tribunal mit Organisationskomitees in zunächst acht Ländern.

 

Abschiedsbrief

Das Frauenzentrum(West-) Berlin in der Hornstrasse arbeitete zum Thema in mehreren Gruppen. In Vorbereitung auf das Tribunal veröffentlichten sie ihr Wissen in einer Broschüre propagierten die Tribunal Idee mit einem großen Frauenfest in der Alten TU Mensa Berlin.

 

Abschiedsbrief

 

Aus vielfältigen Gründen verzögerte sich der Tribunal-Zeitpunkt in den März 1976 – auch Geldknappheit machte dem Vorbereitungskomitee zu schaffen, denn es gab keinerlei öffentliche Fördermittel!
Eine Frau ermöglichte schließlich – nur dreieinhalb Monate vor dem geplanten Termin! – das Großereignis mit einer großzügigen Geste: die belgische Kulturministerin Rika de Backer[1] stellte in Brüssel das Palais de Congrès[2] kostenlos zur Verfügung, einschließlich der Infrastruktur von Strom bis Simultanübersetzerinnen.[3]

Aber ein grosser Saal für die Flying Lesbians konnte nicht mehr organisiert werden, stattdessen spielten sie zwei mal in den beengten aber stimmungsvollen Räumen des Maison des Femmes.

 

Christel in Brüssel

Cillie in Brüssel

Cillie in Brüssel

Cillie in Brüssel

Diana E.H. Russell, Soziologieprofessorin und Initiatorin des Tribunals, schreibt 1976:

Für viele Frauen waren die erfreulichsten Ereignisse des Tribunals zwei Partys an Samstag

und Sonntag Nacht. Einige Mitglieder des Koordinierungsausschusses waren der Meinung, dass es auch wichtig sei, dass wir auch gute „soziale Zeit“ zusammen verbringen sollten – und so luden wir die „Flying Lesbians“ ein, eine extrem populäre feministische, siebenköpfige Rockband aus Deutschland, um ein- oder zweimal während des Tribunals zu spielen.

Während sie bereit waren, kostenlos zu spielen, wie sie es immer für feministische Veranstaltungen tun, brauchten sie aber ihre Transportkosten. Aufgrund unserer finanziellen Situation hatten wir die Anmietung eines für eine große Party geeigneten Festsaals zu lange hinausgezögert,

Also hatten wir am Wochenende zwei Partys in dem viel zu kleinen Frauenzentrum, „Maison des Femmes“. Hunderte schwule und heterosexuelle Frauen tanzten überschwänglich zur Musik der Flying Lesbians, und die zusammengequetschten Bedingungen schienen niemanden zu stören. In Situationen, in denen sprachliche und kulturelle Unterschiede die Kommunikation und Gefühle der Solidarität so massiv zu behindern vermögen, können Musik, Gesang und Tanz viel effektiver sein. Das Maison Des Femmes wird nach dem ersten Frauen-Tanz nie mehr dassselbe sein. Das gleiche gilt für einige der Party-Frauen…[4]

 

 

Headlines zum Tribunal

 

[1] https://nl.wikipedia.org/wiki/Rika_De_Backer

[2] „Palais des Congrès” in Brussels – seit 2009 umgebaut und wiedereröffnet als „Square – Brussels Meeting Centre“, https://fr.wikipedia.org/wiki/Square_-_Brussels_Meeting_Centre

[3] Russell,Diana E. H., Van de Ven, Nicole (Compilors, Editors): Crimes Against Women: Proceedings of the International Tribunal. Originalausgabe Print: 1976; Kostenlos Online:  RUSSELL PUBLICATIONS, Berkeley, California 94703. USA, 3rd Edition 1990, http://www.dianarussell.com/f/Crimes_Against_Women_Tribunal.pdf, S.158

[4] ebenda,  S.12

 

 

Frauenfestival Kopenhagen 1974


Cillie Rentmeister in “Frauenfeste als Initiatonsritual”:

Im Sommer 1974 spielten wir auf dem “Kvindefestival” in Kopenhagen, zu dem sich 30.000 TeilnehmerInnen – Frauen, Männer, Kinder – einfanden. Die Däninnen zeigten sich dort als Avantgarde des pragmatischen, handlungsorientierten europäischen Feminismus und bewiesen mit dem Großereignis, welche beeindruckende Öffentlichkeitswirkung sie bereits erzielen konnten.

Publikum

 

Zeitung zu Festival Kopenhagen

 

Monika Mengel singt

 

Cillie Rentmeister am Piano

 

Monika Mengel zeigt Lesbenzeichen

 

Internationales Frauencamp Femø 1974


Cillie Rentmeister singt
 
Tanzreihe
 
Tanzsilhouetten
 
Lesbenzeichen
 
Cillie Rentmeister happy

Tarantel Berlin Kreuzberg

Die Tarantel war zu Kaisers Zeiten eine Art Offizierskasino. In den 1970ern wurde das Etablissement von linken Gruppen genutzt.

Die Flying Lesbians spielten 1974 zweimal dort: im Juli feierten Frauen aus dem OSI ihr erstes Frauenseminar, und im September wurde auf einem Fest vom Frauencamp in Femø und dem Frauenfestival in Kopenhagen berichtet.

 

Frauenband und ihre Anlage

 

Monika Mengel

 

Cillie Rentmeister am Piano

 

Gigi Lantsch Schlagzeugerin

 

Monika Mengel

 

 

 

1975 Lesbisches Aktionszentrum (LAZ) Berlin


Das LAZ ging aus der Frauengruppe hervor, die sich 1972 innerhalb der Homosexuellen Aktion Westberlin (HAW) gegründet hatte.[1] Diese Frauengruppe gab sich 1975 den Namen Lesbisches Aktionszentrum und zog in eine eigene Fabriketage in der Kulmer Straße 20a.

 

Gigi Lantsch mit Gitarre
Gigi Lansch, die sich bei den Flying Lesbians auch als Heterofrau wohlfühlte.

 

Monika Mengel Gabriele Meixner
Monika Mengel mit Gabriele Meixner, Gründerin des Amazonen Verlag.

 

Swetlana Minkow am Schlagzeug
Swetlana von dem Bottlenberg (geb. Minkow) am Schlagzeug

Ab den 1980er Jahren machte Swetlana mit ihrer Partnerin Cornelia von dem Bottlenberg als Pop Duo “Cora” eine Profikarriere. Bei Potsdam betreibt das Paar neben ihren Auftritten als “Cora” auch das Hotelrestaurant “Gut Schloß Golm”.

 

HAW-Frauengruppe (Hrsg.): Eine ist keine – gemeinsam sind wir stark. Dokumentation, Berlin 1974

1974 Erstes Frauenrockfest Berlin

Geschichten um die Entstehung des ersten Frauenfests gibt es hier und hier.

 

Ballons in TU Mensa

 

Swetlana Minkow am Schlagzeug

 

Buehne von oben

M.S.
Alle Fotos: Cristina Perincioli

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